„Nicht Fisch, nicht Fleisch …“
Die Situation junger Erwachsener fühlt sich häufig wie der Versuch an, zwischen zwei Sesseln zu schweben, von denen keiner so recht zu einem passt. Dazu kommt das subjektive Empfinden: „Wennn ich mich niedersetze, dann habe ich schon verloren!“. Zwischen Selbstanspruch und Realität klafft eine Lücke, die nur sehr dürftig zu überbrücken ist. Manchmal gelingt der Gang über diese Brücke nicht wirklich. Manchmal ist gar keine Brücke vorhanden. Dann breitet sich Stillstand aus und lähmt alle Entwicklung. Und das in einer Lebensphase, für die die Gesellschaft die Attribute Schnelligkeit und Flexibilität vorgesehen hat.
Stress und Spannungen nehmen in dieser Lebensphase wieder deutlich zu. Die mit dem 18. Geburtstag erhoffte Selbstständigkeit kann mit der Lebensrealität oft nicht mithalten. Wut und Verzweiflung wechseln einander in schneller Folge ab und machen das Leben zu einer dauerhaften Grenzerfahrung mit Absturzerlebnissen.
Wo ist der Raum für die so hilfreiche Reflexion? Wo ist der Blickpunkt, von dem aus sich das Dilemma der eigenen Situation, von außen anschauen lässt? Wo ist der Ort, an dem ein Standpunkt erarbeitet wird, von dem aus der nächste Schritt gemacht werden kann? Für junge Erwachsene nimmt die Gruppenpsychotherapie die Funktionen eines Instrumentes an. Im Zusammenwirken mit den anderen GruppenteilnehmerInnen werden Fixpunkte in die Orientierungslosigkeit abgesenkt, vorläufige Denkperspektiven durchprobiert und Interaktionen auf ihre Wirkungskraft hin getestet. Die so gemachten Erlebnisse ermutigen, eröffnen neue Ausdrucksmöglichkeiten und machen ein inneres Bedürfnis nach Verantwortungsübernahme erlebbar.

Die Gruppen am Phönix-Zentrum werden von einem eingetragenen Psychotherapeuten/einer eingetragenen Psychotherapeutin geleitet und von fachlich geschulten Assistenten (Hilf-Ichs) unterstützt.
