Genau genommen wird mit dem Überbegriff »Psychodrama« die Trias aus Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel bezeichnet. Diese Methode wurde vom Arzt, Philosophen und Sozialforscher Jacob Levy Moreno (1989-1974) vor mittlerweile mehr als 100 Jahren als Teil eines umfassenden Systems des Erkennens und Behandelns entwickelt. Ab 1925 wurde dieser Ansatz in den USA weiterverfolgt, ausgeweitet und verfeinert. Damit zählt das Psychodrama mit zu den ältesten Psychotherapiemethoden.
Mittels Psychodrama – im spezifischen Sinn – soll die Seele durch Handeln ergründet werden. Da sich Lebensvollzüge immer auch als Interaktionsverläufe verstehen lassen, wird hier die therapeutische Heilkraft durch angemessenes, kreatives, erstmaliges und wahrhaftiges Handeln erreicht.
Man könnte es auch kurz so formulieren: „Heilen durch Spielen.“ Wobei hier der Begriff des »Spielens« in seiner vollen, freiheitsstiftenden Dimension verstanden wird. Heute ist die hohe Wirkkraft des Psychodramas international unbestritten. In Österreich ist das Psychodrama vom Bundesministerium als wissenschaftliche Methode der Psychotherapie anerkannt.