Das Zusammenleben von Kindern und Eltern – seien es die biologischen Eltern, Adoptiv-, Pflege- oder Stiefeltern – zählt zu den größten Herausforderung des sozialen Lebens.
Wie wir den Umgang miteinander gestalten, wie die Kommunikationsprozesse innerhalb der (Patchwork) Familie gelingen, das beeinflusst ganz wesentlich die Entwicklung einer ausreichend stabilen Identität des Kindes bzw. der Kinder. Sie geht aber noch weit darüber hinaus: Familien wirken auch direkt auf das Selbstwertgefühl aller Familienmitglieder ein.
Im familientherapeutischen Ansatz des Psychodramas wird die Fähigkeit zur Triangulierung gezielt in szenischen Arrangements eingeübt. Die Ausführung dieser Arrangements orientieren sich nach den intrafamiliären Dynamiken, dem Alter bzw. Entwicklungsstand des Kindes und intergenerationalen Themen und Einflüssen. Nicht immer werden alle Familienmitglieder für jede Behandlungssitzung benötigt. Gemeinsam mit den Familien wird ein Therapieplan erstellt, der auch die therapeutisch sinnvolle Anwesenheit der einzelnen Familienmitglieder in den jeweiligen Stunden angibt.
Bereits in den 1920er Jahren wurde dieser Ansatz der »soziometrischen Familie« entwickelt und von den nachfolgenden Generationen kontinuierlich verfeinert und modifiziert. Durch den Fokus auf die Triade und geleitet von der visionären Einsicht, dass alle Interaktionsbeziehungen die Entwicklung eines Kindes – auch jene während der Schwangerschaft – beeinflussen, kann hier mit allen Familienkonstellationen gearbeitet werden: traditionellen Familien, unterschiedlichsten Patchwork-Konstellationen, Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren, etc.
Dabei wird mit den Familien in zwei Richtungen gearbeitet: zum einen geht es um die Entlastung der Kinder, am anderen Ende um die elterliche Verantwortungsübernahme.
Indem das Verständnis von Symptomen (seien sie auf Körperebene oder in Form externalisierten sozialen Verhaltens) vertieft wird, können Entwicklungsperspektiven und Wachstumsdimensionen deutlich herausgearbeitet werden.
Sind die Eltern erst einmal für die kindlichen Bedürfnisse sensibilisiert, kann das »Aussprechbar-Machen« spannungsgeladener Familienthemen der Tiefenebene beginnen. Ziel der Behandlung ist die Integration von Erleben und Verhalten innerhalb und außerhalb der Familie.
